Aufgrund der positiven Entwicklung auf dem Sweetdale Camp mit dem Aufbau des Serenity Hills Eco Estate sind die Ausbildungen der Jugendlichen als auch Folgeaufträge gesichert. Das Skills Center wird somit selbsttragend. Damit ist die Mission des Vereins Ayoba erfüllt, dank der langjährigen Unterstützung der treuen Spenderinnen und Spender und den Vereinsmitgliedern. Die Einladung mit den Detailangaben erfolgt gemäss Statuten 20 Tage im Voraus. Die GV wurde vom 14.03. auf den Montag 13.03.23 verschoben und findet im Kirchenzentrum Leue, Kirchgasse 2, 8706 Meilen, statt.
Weitere Informationen für die Möglichkeit zukünftiger Spenden finden sie hier
Die Generalversammlung konnte dieses Jahr wieder mit den Mitgliedern vor Ort durchgeführt werden. Neben den Formalia wurden drei besonderen Programmpunkten spezielle Aufmerksamkeit geschenkt:
1. Es war die 10. GV und damit ein kleines Jubiläum. Unser Dank gilt all unseren Mitgliedern und den treuen Spenderinnen und Spendern. Seit 10 Jahren macht es der Verein ayoba möglich, den Mindest-Unterstützungsbetrag von CHF 55'000 zu sammeln und für die Projekte zur Verfügung zu stellen. In den letzten Jahren wurde dieser Betrag aufgrund der diversen Krisensituationen um zusätzliche Beiträge ergänzt.
2. Nach dem formalen Teil berichtete Chet Wildberger über seinen Einsatz auf dem Sweetdale Camp. Er war 6 Wochen vor Ort und konnte mit verschiedenen Einsätzen die Arbeit auf dem Sweetdale kennenlernen und mitwirken.
3. Die teilnehmenden Mitglieder wurden nach dem formalen Teil zu einem Apéro eingeladen. Dabei bot sich die Gelegenheit noch mehr über den Einsatz von Chet Wildberger und über die Arbeit von ayoba und den Projekten in Südafrika zu erfahren.
Die Dokumente zur Generalversammlung finden Sie weiter unten.
30.10. 21: Unser Vorstandsmitglied Ruth Kobi (im Bild links mit Co-Präsidentin Ursula Kern) hat bei der Genossenschaft ABZ (Allgemeine Baugenossenschaft Zürich) eine Projektangabe gemacht für den Bau von drei einfachen Wohnhäusern. Darin sollen 15 – 20 minderjährige Waisen mit vier Betreuungspersonen wohnen.
Damit wird ihnen eine menschenwürdige, sichere Wohnsituation ermöglicht. Die Chance in einem familiären Umfeld aufzuwachsen, sich auf Schule und Berufsausbildung zu konzentrieren, ermöglich ihnen somit eine Entwicklung für ein selbständiges, unabhängiges Leben.
Das Projekt hat so überzeugt, dass dafür ca. CHF 28'000.00 gesprochen wurden. Mit diesem Betrag kann das Baumaterial und die Einrichtung finanziert werden. Gebaut werden die Häuser dann von den Auszubildenden des Skills Centers unter Anleitung und Supervision des Sweetdale Teams. Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg und bedanken uns hier herzlich bei Ruth für ihr Engagement für eine ausserordentlich gute Sache!
Wohnsituation Heute und Morgen:
31.07.21 Bericht zur aktuellen Lage in der Umgebung von Sweetdale, Margate von unserer Co-Präsidentin Ursula Kern:
1. Bestehende Hungersnot explodiert – Lebensmittelzulieferung gedrosselt
Durch geschlossene Schulen keine Mahlzeiten für Kinder und Jugendliche (bis 27.07.21)
2. 75 % der Menschen im arbeitsfähigen Alter sind ARBEITSLOS!
3. Obwohl Impfstrategie gefördert und umgesetzt wird (Impfskepsis gross wegen den 90'000 Impfdosen von Johnson-Johnson, die vor 3 Monaten vernichtet werden mussten) – bei den Plünderungen wurden fast 50'000 Dosen gestohlen und Infrastruktur zerstört! Pandemiezahlen wieder steigend und Sterblichkeit sehr hoch im direkten Umfeld! Es fehlt rundum an Särgen!
4. Am 29.07.21 wurde für die Provinz Kwazulu-Natal die Notlage ausgerufen, d.h alle Departements-Budgets werden umgeleitet um den Wiederaufbau raschmöglichst in Angriff zu nehmen.
5. Am Skillscenter sind zur Zeit im Schichtbetrieb (Corona-bedingt) 28 Lehrlinge in den verschiedenen Abteilungen in der Ausbildung.
Aktivitäten von ayoba:
1. Überweisung von CHF 10'000.- 16.07.21
2. Über 100 Brote vor Ort gebacken und verteilt
3. Über 50 food parcels verteilt
4. Seit 17.07.21 täglich individuelle Verteilung von food parcels via Angestellten an Nachbarn, ihre Familien und zusätzlich
an care givers von Waisen der umliegenden Townships von Nositha und Gamalakhe
5. Nothilfe wie z.B. Schuhe, Medikamente, Grundbedürfnisse zum Überleben
6. Am 28.07.21 (etliche Schulen wieder offen ) konnten 84 reparierte Velos in den Town ships hinter Port Shepstone
ausgeliefert werden, mitsamt direkter Fahrschulung.
Generell berühren uns die grosse Solidarität und die Vernetzung von Sweetdale in der Gesellschaft. Der Peak der kritischen Situation ist noch nicht erreicht, aber der Wille und die Energie zum Wiederaufbau und zum Vorwärtsgehen sind beeindruckend.
18.07.21 Die Plünderungen, Zerstörungen und Unterbrechungen der Versorgungsketten haben die Menschen in den Gebieten Kwa Zulu Natal und Gauteng zusätzlich zur grossen Armut, Arbeitslosigkeit in ein prekäre Versorgungslage gebracht. Das Sweetdale Team organisierte schnell den Einkauf von Lebensmitteln, Reis, Öl, etwas Gemüse. Dafür mussten die Mitarbeitenden bis zu 7 Stunden anstehen. Ayoba konnte mit einer schnellen Überweisung die Aktion zumindest finanziell unterstützen. Ursula (Co-Präsidentin ayoba) und ihr Mann Thomas sind vor Ort auf Familienbesuch. Dieser Besuch hat sich quasi zu einer ayoba vor Ort Direkthilfe entwickelt. Beide helfen sie aktiv mit, die Foodparcels zu organisieren, Rationen einzupacken, Brot zu backen und schliesslich alles zu verteilen. So konnten die Familien der Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohner in der direkten Nachbarschaft des Sweetdale Camps mit den notwendigsten versorgt werden (Township Nositha). Zudem versorgen sie uns mit ergänzenden Nachrichten, zu dem was in den Schweizer Medien zu lesen ist. Die Menschen sind beschämt über die Zerstörung, welche die Anhänger des "alten" ACN Gruppierung um Zuma angerichtet haben. Die perfide Aktion hat die ärmsten der Armen instrumentalisiert, um Präsident Ramaphosa zu einem Schritt zu zwingen - und war mit Militärgewalt die Menschen an den Plünderungen zu hindern, und im dies dann vorzuwerfen. Dies ist nicht geschehen und somit ging der Plan der Anstifter nicht auf. Der Grossteil der Bevölkerung hat erkannt, wie sie ausgenutzt wurden. Laut den Berichten geben sie sogar geplünderte Waren zurück und sind vereint daran aufzuräumen. Uns liegt ein Video vor, das zeigt wie die Menschen in einem Supermarkt aufräumen, gemeinsam den Boden wischen, Lebensmittel in die Regale zurückstellen und dabei gemeinsam die Südafrikanische Nationalhymne Nkosi Sikelel' iAfrica) singen. Dennoch wird sich die Lage nicht von heute auf morgen ändern. Vieles muss wieder in Stand gesetzt werden. Da die Bevölkerung aufgrund der langanhaltenden Pandemie und Lockdown 4 bereits erschöpft und müde ist, sind die Ressourcen weitgehend aufgebraucht.
Das anvisierte Ziel wurde sogar übertroffen! Die Crowdfunding Aktion bei wemakeit hat mit der Unterstützung von 130 Personen bis zum 11.04.21 CHF 25'875 eingebracht. Damit sind 115% des Zieles erreicht. Damit können mind. 150 Kindern und Jugendlichen ein Fahrrad für den Schulweg übergeben werden. Herzlichen Dank an alle die dieses überwältigende Ergebnis möglich gemacht haben.
Ayoba-Vorstandsmitglied Stephan Keller hat gemeinsam mit Daniel Kern, Sam Wenger und Familien (Südafrika) sowie mit Susanne Abplanalp die Crowdfundig Aktion bei wemakeit gestartet. Ayoba unterstützt neben Learning for Earning (Bildung), Skills für Work (Ausbildung) das Projekt Sweetbike (Mobil unterwegs zu Bildung und Ausbildung). Mit dieser Aktion wird der Transport von Fahrrädern aus Europa nach Südafrika finanziert. Vor allem in der Schweiz, Deutschland und Österreich hat seit der Corona Pandemie die Nutzung von Fahrrädern zugenommen, was gleichzeitig auch eine Flut von Alträdern verursacht, die verschrottet werden oder irgendwo im Keller vor sich hin rosten. Mit dieser Aktion wird neben der Verbesserung der Lebensbedingungen in Süradfrika auch ein Beitrag zum Recycling von Material geleistet. Helfen Sie mit und klicken Sie noch heute auf Ausbildung dank Fahrrad.
Siyanda Ngidi – «Irgendwann möchte ich meine eigene Firma besitzen und Absolventen des Sweetdale Skillscenters anstellen.»
Siyanda Ngidi wurde vor 24 Jahren in einer sehr armen Familie geboren. Mit nur 8 Jahren verlor der Junge innerhalb eines Jahres beide Elternteile. Dieses traurige Erlebnis beeinflusste sein junges Leben gravierend. Es war schwierig für ihn, damit umzugehen und er hat oft darunter gelitten. Mit dem Prozess des Erwachsenwerdens, lernte Siyanda mit der Situation zurechtzukommen und musste sich eingestehen, dass er sein zukünftiges Leben ohne seine Eltern bewältigen muss.
Die unglückliche Lebenssituation bestärkte ihn, sich umso mehr zu motivieren, seine Schule abzuschliessen und sein Leben um 180 Grad zu drehen. Dies hat er vor allem auch Guardian, der Zwillingsschwester seiner Mutter, zu verdanken. Seit dem Tod seiner Eltern spielt sie eine wichtige Rolle für ihn und er ist ihr für ihre Unterstützung sehr dankbar.
Im Jahre 2018 wies seine Tante ihn auf das Sweetdale Skillscenter hin. Nach erfolgreicher schriftlicher und mündlicher Bewerbung konnte er seine Ausbildung als Metallbauer auf dem Sweetdale Camp beginnen.
Teil des Sweetdale Skillscenters zu sein, hat sein Leben positive verändert. Siyanda lernte mit den unterschiedlichsten Menschen zu kommunizieren, ausserdem lehrte ihm das Skillscenter nie aufzugeben, egal wie schwierig und hart das Leben auch sei. Dank der Ausbildungszeit im Sweetdale Skillscenter lernte er zu verstehen, was «arbeiten» bedeutet. Ebenso lernte er mit den anderen Studenten Ideen zu kombinieren und daraus ein vielversprechendes Resultat zu erreichen, aus Fehlern zu lernen und vor allem auch, sich und andere Menschen zu respektieren.
Der Wille, das Leben zu ändern, hielt bis zum Schluss der Ausbildungszeit an. Siyandi Ngidi schloss die Ausbildung als Metallbauer am 12. April 2019 so erfolgreich ab, dass er sogar als Assistenztrainer im Departement für Metall auf dem Sweetdale Camp angestellt wurde.
Sein Traum ist es, eines Tages ein qualifizierter Hersteller von Wasserboilern zu sein und eine eigene Firma zu führen, in der er Absolventen vom Sweetdale Skillscenter anstellen kann.
Siyandis Ziel ist es, das Leben anderer Menschen zu verändern – so wie das Sweetdale Skillscenter sein Leben änderte.
Fikiswa Maquthu - «Ich bin glücklich und stolz eine Frucht des Sweetdale Skillscenters zu sein.»
Fikiswa Maquthu wurde 1989 in Bizana, Eastern Cape, als jüngste von sieben Geschwistern geboren. Im Alter von 5 Jahren verstarb ihre Mutter und so wuchs sie in einer Kinderfamilie auf.
Trotz diverser Schicksalsschläge in ihrer Familie liess sich Fikiswa nicht unterkriegen und besuchte erst eine Primarschule und anschliessend die High School Macushwa in Margate.
Im Rahmen des Programmes "Learning for Earning" an der High School trafen Sybille und Roland Wenger erstmals auf die eher zurückgezogene und zurückhaltende, aber sehr überlegte Schülerin.
Durch den ersten Besuch auf dem Sweetdale Camp wurde ihr durch die vielen Herausforderungen bewusst, was sie durch den Glaube an sich selbst alles erreichen kann.
Auch lernte sie über ihre Probleme und Ängste der Vergangenheit zu sprechen, sowie ihre Gefühle und Träume auszudrücken. Die ersten Erfahrungen auf dem Sweetdale Camp öffneten ihr die Augen und lehrten sie, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.
Nach der abgeschlossenen High School zog es sie mit 22 Jahren wieder an ihren Heimatort ans Eastern Cape zurück, wo sie heiratete und zwei Söhne zur Welt brachte. Jedoch fand sie nicht die erhoffte Arbeit in Bizana. Ambitioniert wie sie war, nahm sie den langen Weg nach Margate unter die Füsse, wo ihre Cousine Nandipha bis 2017 als Köchin im Sweetdale Camp angestellt war. Sie fragte erfolglos nach einer Jobmöglichkeit, da bedauerlicherweise zu diesem Zeitpunkt keine Arbeitsstellen verfügbar waren.
Dennoch wollten Sybille und Roland Wenger einer so willensstarken jungen Frau den Einstieg in den ersten Lehrgang des Skillscenters ermöglichen, so dass sie am 18. Januar 2017 mit dem Lehrgang «Hospitality» im Skillscenter starten konnte.
Fikiswa war während der zehnmonatigen Ausbildung immer sehr engagiert und fokussiert. Es war zu spüren, dass sie in dieser, ihr ermöglichten Ausbildung die einzige Chance sah, etwas Sinnvolles zu lernen und danach einen Job zu bekommen. Seit der Eröffnung im Oktober 2017 arbeitet sie nun als Service-Fachangestellte im Restaurant The Packshed auf dem Sweetdale Camp.
Ein Sprung ins kalte Wasser – ja, das war es allemal. Noch nie zuvor besuchte Fikiswa vorher ein Restaurant, geschweige denn war ihr bekannt, wie man drei Teller gleichzeitig trägt oder eine Weinflasche korrekt entkorkt. Im Basislehrgang des Skillscenters eignete sie sich ein grosses Grundwissen an, welches sie im Restaurant anwenden und vertiefen konnte, ganz nach dem Motto: Learning by doing. Die anfänglichen Unsicherheiten konnte sie schnell beiseitelegen und trat nun selbstbewusster vor die Gäste.
Heute ist Fikiswa eine nicht mehr wegzudenkende Stütze im The Packshed Team. Sie übernimmt jederzeit von sich aus Verantwortung und ist sehr pflichtbewusst. Sie ist immer hilfsbereit, engagiert, offen, ehrlich und ihre zuvorkommende und freundliche Art wird von allen Gästen, Mitarbeitenden sowie Lieferanten sehr geschätzt. Die Freude ist ihr anzusehen, wenn Gäste das Restaurant auch aufgrund ihres überdurchschnittlich guten Services und ihrem tadellosen Auftreten mit einem Lächeln und überaus zufrieden verlassen.Darauf kann sie durchaus stolz sein. Stolz darauf, was sie gelernt und erreicht hat und darauf, dass der Erfolg des Restaurants zu einem Teil auch ihr zu verdanken ist.
Mai 2019